Unabhängig von religiösen Bräuchen wurde der Polterabend bereits früh in der Menschheitsgeschichte als Hochzeitsbrauch zelebriert. Tönerne Gefäße, Steingut und später Porzellan wurden zu den sprichwörtlichen Scherben zerschlagen, um dem künftigen Ehepaar reichlich Glück in das gemeinsame Leben mitzugeben. Auf gar keinen Fall durfte und darf Glas zerbrechen. Die bringt nämlich Unglück in das Leben und die Beziehung.
Als Nebeneffekt hofften Brautpaar und Gäste, der Lärm möge Dämonen von ihrer Liebe und ihrem künftigen Eheglück fernhalten. Schließlich hatten die Verliebten am Ende des Polterabends gleich eine gemeinsame Aufgabe: das gemeinsame Entsorgen der Scherben. Dieser Brauch besteht auch heute so fort.
Der Polterabend in heutiger Zeit ist eine Festgelegenheit für das soziale Umfeld des künftigen Ehepaares. Nicht jeder Nachbar oder Bekannte wird automatisch zur Hochzeit eingeladen, doch zum Polterabend sind alle kommen. Hierfür verkündet das Brautpaar den Termin allgemein vor Ort. Auch Zufallsgäste oder entfernte Verwandte sowie Bekannte aus der Nachbarschaft werden am Polterabend großzügig bewirtet.